Kognitive Kommunikationsstörungen (cognitive communication disorders, CCD) – Symptome, Diagnostik und Behandlung

Termin
Do. 06.02.2025 16.30 bis 19.45 Uhr
Fr. 07.02.2025 16.30 bis 19.45 Uhr

8 Einheiten
Ort
Webinar

 

Den Link zur Online-Veranstaltung erhalten Sie spätestens zwei Tage vor dem Webinar per Email zugesandt

Seminargebühr
€ 192,- inkl. USt
Empfohlen für:

Klinische Psycholog:innen, Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen, Mediziner:innen, Fachinteressierte

Ziele
Insgesamt soll in diesem Webinar deutlich werden, dass zwischen Kognition und Sprache enge Wechselwirkungen bestehen, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Neuropsychologie und der Sprachtherapie/Logopädie erfordert. Die Teilnehmenden sollen befähigt werden cognitive communication disorders (CCDs) zu erkennen und Kommunikationsstörungen zu diagnostizieren. Kognitive Kommunikationsstörungen (CCDs) sind in unterschiedlicher Ausprägung eine häufige Folge von neurologischen Erkrankungen. Sie können als Folge eines Schädel-Hirn-Traumas, einer frontalen oder rechtshemisphärischen Läsionen oder auch bei neurodegenerativen Erkrankungen auftreten. Die Symptome zeigen sich vor allem auf den verschiedenen Ebenen des kommunikativ-pragmatischen Handelns sowie der Informationsverarbeitung auf Textebene.
Die Behandlung von Kognitiven Kommunikationsstörungen erfordert eine enge Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen. Im zweiten Teil der Fortbildung wird darauf eingegangen wie eine interprofessionelle Zusammenarbeit v.a. der Neuropsychologie und der Logopädie ausgerichtet sein sollte, um eine ressourcenorientierte Therapie der Kommunikationsfähigkeit und der sprachlichen Informtationsorganisation (z.B. beim Verstehen und Produzieren von Texten) anzubieten. Es werden Konzepte für die Einzeltherapie (z.B. das MAKRO Training), Gruppentherapie mit Fokus auf Verbesserung sozio-kommunikativer Fähigkeiten und Möglichkeiten des Angehörigencoachings besprochen. Hierbei werden auch die Evidenzen, Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Therapieansätze besprochen und Einzelfälle im Verlauf der Behandlung vorgestellt.

Inhalt
Im Mittelpunkt dieses Seminars stehen Patient*innen mit Kognitiven Kommunikationsstörungen (CCDs) nach erworbenen, nicht-progredienten Hirnschädigungen. Anhand von Modellen der Kognitionswissenschaften und der Linguistik werden den Teilnehmenden die wichtigsten Symptome von CCDs erläutert. Es werden anhand von Modelltheorien die Wechselwirkungen von Sprache, Kognition und Verhalten bei CCDs dargestellt. Weiterhin werden diagnostische Verfahren für die Überprüfung kommunikativer Leistungen vorgestellt (z.B. La Trobe Communication Questionnaire, MEC-Test, MAKRO-Screening). Im zweiten Termin / Teil geht es um die Behandlung von erworbenen Kommunikationsstörungen.
Eigene Fallbeispiele können bei Wunsch gemeinsam im Seminar besprochen werden. Dazu können Sie formlos bis 4 Wochen vor dem Webinar unter office@neuropsy.at einen eigenen Fall einreichen.

Literaturempfehlung
•    Büttner, J. & Glindemann, R. (2019). Kognitive Kommunikationsstörungen. Fortschritte der Neuropsychologie: Band 19. Hogrefe.
•    Regenbrecht, F., Obrig, H. & Guthke, T. (2017). Kognitive Kommunikationsstörungen in der Sprachtherapie und der Neuropsychologie. Aphasie und verwandte Gebiete, 1, 16–30.
•    Büttner-Kunert, J. (2020): „Kognitive Kommunikationsstörungen“ Sprache · Stimme · Gehör (komplettes Themenheft, 06 / 2020).

Testverfahren
•    Büttner, J. (2018a): MAKRO – Screening zur Verarbeitung der Makrostruktur von Texten bei neurologischen Patienten. Hofheim: NAT.
•    Büttner, J., Klingenberg, G. & Schmidt, K. (2016, 2019): Die deutsche Version des La Trobe Communication Questionnaire. LMU München – Schön Klinik Bad Aibling. 
Online unter: https://www.germanistik.uni-muenchen.de/forschung/proj_gl/index.html

Anrechnung

NEUROPSY Weiterbildungscurriculum Klinische Neuropsychologie
Neuropsychologische Grundlagen (3 EH), Neuropsychologische Diagnostik (3 EH), Neuropsychologische Behandlung (2 EH)
 

NEUROPSY Weiterbildungscurriculum Gerontopsychologie (teilweise anrechenbar)
Gerontopsychologische Grundlagen (2 EH), Gerontopsychologische Diagnostik (1 EH), Gerontopsychologische Behandlung (1 EH)
 

GNP Akkreditierung (wird angerechnet)
Curriculum der GNP vom 1.8.2007:
8 Stunden zu Punkt 03 Allgemeine Neuropsychologie: Neurologische Krankheitsbilder (Diagnostik, Verlauf, Therapie)

Curriculum der GNP vom 1.12.2017:
8 Stunden zu Allgemeine NPS: Spezielle Psychopathologie im Bereich der Klinischen Neuropsychologie