Grundlagen und Wirkmechanismen tiergestützter Therapie in der klinisch-psychologischen Behandlung
4 Einheiten
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Klinische Psycholog:innen, Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen, Fachinteressierte
Hintergrund
Positive Wirkungen von Tieren allgemein und besonders von Hunden auf uns Menschen sind seit vielen Jahren bekannt. Hinweise darauf, dass Tiere einen sehr positiven Einfluss auf uns Menschen haben, wurden bereits 1969 von dem Kinderpsychotherapeuten B.M. Levinson berichtet und seitdem wurde das Interesse geweckt und viele wertvolle Beiträge zu diesem Thema wurden publiziert. Zu den wichtigsten Effekten zählen die stressreduzierende Wirkung, wie auch Minderung der Angst und Anspannung, sowie die Verbesserung der depressiven Symptomatik, aber auch Reduktion des aggressiven Verhaltens oder Steigerung des prosozialen Verhaltens, um ein paar wenige Effekte zu nennen.
Inhalte
In diesem Seminar wollen wir auf die Effekte der tiergestützten Therapie in der klinisch-psychologischen Behandlung eingehen. Im ersten Teil des Seminares werden wir auf die Grundlagen und Wirkmechanismen grundsätzlich eingehen. Danach werden ausgewählte Studie zur Wirksamkeit in unterschiedlichen Settings vorgestellt. Es gibt zahlreiche Studien mit Kindern und Erwachsenen, die in sehr unterschiedlichen Settings (in der Neurorehabilitation, in der Suchbehandlung, bei Demenz, bei Stress, wie auch Lerntherapie bei Kindern) durgeführt worden sind. Die unterschiedlichen Effekte werden aufgelistet und gemeinsam diskutiert. Im letzten Teil werden konkrete Ideen für einen gezielten Hundeeinsatz vorgestellt und mit kurzen Videos untermauert. Zusätzlich werden die Anforderungen des Hundes für diese Ausbildung angesprochen und die Grundinformationen zur Ausbildung von Therapie-Begleithunden in Österreich gegeben.
Wollten Sie immer schon mehr über die Möglichkeiten des Einsatzes von Tieren in der Therapie erfahren, dann ist es genau der richtige Einstieg dafür.
Literaturempfehlung
Beetz, A., Riedel, M., & Wohlfahrt, R. (2021). Tiergestützte Intervention. Handbuch für Aus- und Weiterbildung. 2. Auflage. München: Reinhard Verlag.
Beetz, A., Schöfmann, I., Girgensohn, R., Braas, R., & Ernst, Ch. (2019). Positive Effects of a Short-Term Dog-Assisted Intervention for Soldiers with Post-Traumatic Stress Disorder – A Pilot Study. Frontiers in Veterinary Science, 6, 170, 1-14.
Beetz, A., Uvnäs-Moberg, K., Julius, H., & Kotrschal, K. (2012). Psychosocial and psychophysiological effects of human-animal interactions. The possible role of oxytocin. Frontiers in Psychology, 3, 234, 1-15.
Hediger, K., Thommen, S., Wagner, C., Gaab, J., & Hund-Georgiadis, M. (2019). Effects of animal-assisted therapy on social behavior in patients with acquired brain injury: a randomized control trial. Scientific Reports, 9, 5831.
Henri, J., Beetz, A., Kotrschal, K., Turner., & Uvnäs-Moberg, K. (2014). Bindung zu Tieren. Göttinen: Hogrefe Verlag.
Uhlmann, C., Nauss, C., Worbs, A., Pfund, U., & Schmid, P. (2019). Effekte einer tier-gestützten Intervention in der stationären psychiatrischen Suchbehandlung – Eine Pilotstudie. Fortschritte der Neurologie/Psychiatrie. 87, 305-311.
Zsoter, A., Berweck, S., Kluger, G., & Staudt, M. (2011). Neurologische Frührehabilitation bei Kindern und Jugendlichen. Monatsschrift Kinderheilkunde. 1-8.