Das klinisch-psychologische Gutachten im Kontext Geschlechtsdysphorie
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Klinische Psycholog:innen, Psycholog:innen
Ziele
Die Gutachtenerstellung von Klinischen Psycholog:innen bei Menschen (Jugendlichen und Erwachsenen) mit Verdacht auf Geschlechtsdysphorie dient der Einstufung/Freigabe zur weiteren möglichen gewünschten somatischen Behandlung mit Hormonblocker, Hormontherapie sowie geschlechtsangleichenden Operationen. Die Teilnehmer:innen des Seminars sollten über die gesetzlichen Grundlagen in diesem Feld in Österreich sowie über diagnostisch geeignete Verfahren und Entscheidungsgrundlagen informiert werden und anschließend in der Lage sein, eigenständig Gutachten in diesem Bereich erstellen zu können.
Inhalt
Vorab werden die Begrifflichkeiten im Bereich Transidentität/Geschlechtsinkongruenz geklärt sowie die Änderungen von ICD 10 auf ICD 11 angesprochen.
Vor dem Hintergrund gesetzlicher Grundlagen in Österreich werden die diagnostischen Standards von mehreren Berufsgruppen zur grundsätzlichen Feststellung des Vorliegens einer Gender-Dysphorie vorgestellt. Auf klinisch-psychologische Verfahren zur Gutachtenerstellung bei Jugendlichen mit Fallbeispiel wird im Speziellen eingegangen. Die Verantwortung, Risiken und Grenzen in diesem Bereich werden mit den Teilnehmern diskutiert.
Literaturempfehlung
Preuss, W. F. (2021). Geschlechtsdysphorie, Transidentität und Transsexualität im Kindes-und Jugendalter: Diagnostik, Psychotherapie und Indikationsstellungen für die hormonelle Behandlung (Vol. 5). Ernst Reinhardt Verlag.
Bundeskanzleramt, B. (2017). Intersexualität und Transidentität. Stellungnahme der Bioethikkommission. Wien: Bundeskanzleramt.
Fuchs, M., Ortner, N., Haid-Stecher, N., Thun-Hohenstein, L., & Sevecke, K. (2020). Versorgungsmodelle für Kinder und Jugendliche mit Geschlechtsdysphorie: Überblick unter Berücksichtigung der österreichischen Behandlungsrealität. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 69(6), 590-602.
Becker, I., Auer, M., Barkmann, C., Fuss, J., Möller, B., Nieder, T. O., ... & Richter-Appelt, H. (2018). A cross-sectional multicenter study of multidimensional body image in adolescents and adults with gender dysphoria before and after transition-related medical interventions. Archives of Sexual Behavior, 47, 2335-2347.
Dilling, H., Mombour, W., Schmidt, M. H., Schulte-Markwort, E., Remschmidt, H. (2015). Internationale Klassifikation psychischer Störungen: ICD-10 Kapitel V (F) klinisch-diagnostische Leitlinien. Bern: Hogrefe.
Drescher, J., Cohen-Kettenis, P., & Winter, S. (2012). Minding the body: Situating gender identity diagnoses in the ICD-11. International Review of Psychiatry, 24(6), 568-577.
Nieder, T. O., & Strauß, B. (2019). S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung im Kontext von Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und trans-gesundheit. Zeitschrift für Sexualforschung, 32(02), 70-79.
van de Grift, T. C., Cohen-Kettenis, P. T., Steensma, T. D., De Cuypere, G., Richter-Appelt, H., Haraldsen, I. R., ... & Kreukels, B. P. (2016). Body satisfaction and physical appearance in gender dysphoria. Archives of sexual behavior, 45, 575-585.
Herrmann, L., Fahrenkrug, S., Bindt, C., Breu, F., Grebe, J., Reichardt, C., ... & Becker-Hebly, I. (2022). „Trans* ist plural “: Behandlungsverläufe bei Geschlechtsdysphorie in einer deutschen kinder- und jugendpsychiatrischen Spezialambulanz. Zeitschrift für Sexualforschung, 35(04), 209-219.
Seminarleitung
Anrechnung
NEUROPSY Weiterbildungscurriculum Psychologische:r Gutachter:in
4 EH