Aussagepsychologische Begutachtung

Termin
Mi. 26.03.2025 16.00 Uhr bis 19.15 Uhr

4 Einheiten
Ort
Webinar

 

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Seminargebühr
€ 96,- inkl. USt
Empfohlen für:

Klinische Psycholog:innen, Psycholog:innen

Ziele
Das Seminar soll nach einer Einführung einen Überblick über die wesentlichen Begrifflichkeiten im Rahmen der aussagepsychologischen Begutachtung wie Aussagetüchtigkeit, Glaubwürdigkeit und Erlebnisbasiertheit bieten. Ferner wird näher auf Gerichtsaufträge eingegangen, im Rahmen welcher diese Fragestellungen relevant sind und es wird die kontradiktorische Vernehmung als opfersensible Befragungsmethode vorgestellt.  
Die Voraussetzungen für und die Ausnahmen von Aussagetüchtigkeit werden strukturiert dargestellt, ebenso die Grenzen dessen, was beantwortbar ist. Wer ist wann aussagetüchtig, wer, wann und warum nicht? Wie kann man das erfassen oder messen? 
Weiters wird das gutachterliche Vorgehen zur Prüfung relevanter Hypothesen in diesem Zusammenhang erklärt (wie Lügenhypothese und Suggestionshypothese) und woran man erkennt, ob eine Aussage erlebnisbasiert ist.  
Anhand von Beispieltexten sollen die Teilnehmerinnen selbst die Möglichkeit bekommen,  praxisnah zu prüfen, ob sie bestimmte Aussagen für wahr halten und anschließend gemeinsam reflektieren, wie sie zu diesem Schluss gekommen sind.

Inhalt
Folgende Inhalte sollen in dem Seminar vermittelt werden: 
-    Relevante Begrifflichkeiten in diesem Kontext 
-    Voraussetzungen für Aussagetüchtigkeit 
-    Ausnahmen und Formen von Aussagetüchtigkeit 
-    Testpsychologisches Vorgehen bei Fragen zur Erfassung von Aussagetüchtigkeit
-    Planung eines Gutachtens zu Fragen der Aussagetüchtigkeit einer Person und oder zur Glaubwürdigkeit einer Aussage inkl. Hypothesenprüfung
-    Kontradiktorische Vernehmung- Besonderheiten und Vorgehen
-    Schwierigkeiten und Hindernisse bei derartigen Fragestellungen

Abschließend besteht Raum für Fragen. 

Literaturempfehlung
Arntzen, F. (1993). Psychologie der Zeugenaussage (3. Aufl.). Beck.
Eisen, M. L., Winograd, E., & Quin, J. (2002). Individual differences in adults’ suggestibility and memory performance. In M. L. Eisen (Hrsg.), Memory and suggestibility in the forensic interview (S. 205–233). Erlbaum.

Greuel, L., Offe, S., Fabian, A., Wetzels, P., Fabian, T., Offe, H., & Stadler, M. (1998). Glaubhaftigkeit der Zeugenaussage: die Praxis der forensisch-psychologischen Begutachtung. Beltz, PsychologieVerlagsUnion. go.exlibris.link/tvd6R7vN 


Hyman, I.E. Jr. & Billings, F.J. (1998). Individual differences and the creation of false childhood memories. Memory, 6, 1-20
Lau, S., Boehm, C., & Volbert, R. (2008). Psychische störung und aussagetüchtigkeit. Der Nervenarzt, 79(1). 

Pfundmair, M. (2020). Psychologie bei Gericht (1st 2020.;1st Aufl 2020; ed.). Springer Berlin Heidelberg. doi.org/10.1007/978-3-662-61796-0 


Steller, M. (2008). Glaubhaftigkeitsbegutachtung. In R. Volbert & M. Steller (Hrsg.), Handbuch der Rechtspsychologie (S. 300–310). Hogrefe.
Steller, M., & Böhm, C. (2008). Glaubhaftigkeitsbegutachtung bei Persönlichkeitsstörungen. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, 56(2), 101–109.
Steller, M., & Köhnken, G. (1989). Criteria-based content analysis. The suggestibility of children's recollections.
Stern, W. (1904). Die Aussage als geistige Leistung und als Verhörsprodukt: Experimentelle Schüleruntersuchungen. Beiträge zur Psychologie der Aussage, 1, 1-147.
Volbert, R. (2008). Suggestion. In R. Volbert & M. Steller (Hrsg.), Handbuch der Rechtspsychologie (S. 331–341). Hogrefe. 
Volbert, R., & Dahle, K.-P. (2010). Forensisch-psychologische Diagnostik im Strafverfahren. Hogrefe Verlag GmbH & Company KG. 
Volbert, R., & Steller, M. (2014). Glaubhaftigkeit. In T. Bliesener, F. Lösel, & G. Köhnken (Hrsg.), Lehrbuch Rechtspsychologie (S. 391-407). Huber Verlag.
Volbert, R., & Steller, M. (2021). Die Begutachtung der Glaubhaftigkeit. In Venzlaff, Foerster, Dreßing, & Habermeyer (Eds.), Psychiatrische Begutachtung. Ein praktisches Handbuch für Ärzte und Juristen (Vol. 7. Auflage, pp. 757-792). Elsevier.
Vrij, A. (2005). Criteria-based content analysis: a qualitative review of the first 37 studies. Psychology, Public Policy, and Law, 11(1), 3

Anrechnung

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