Imaging visuospatial memory in temporal lobe epilepsy
RESEARCH ARTICLE
Schmidbauer V, Nenning K-H, Schwarz M, Foesleitner O, Mayr-Geisl G, Yildirim MS, Pirker S, Moser D, Denk D, Prayer D, Trimmel K, Langs G, Baumgartner C, Pataraia E, Kasprian G, Bonelli S (2022) Imaging visuospatial memory in temporal lobe epilepsy—Results of an fMRI study. PLoS ONE 17(2): e0264349.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8863287/
Bei Patient:innen mit Temporallappenepilepsie (TLE) wird eine Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen häufig beobachtet. Ziel dieser Studie war es, visuell-räumliche Gedächtnisfunktionen und gedächtnisbezogene Netzwerke mit Hilfe einer adaptierten Version der funktionellen MRT-Aufgabe "Roland's Hometown Walking" (RHWT) bei Patienten mit TLE zu untersuchen.
Methoden
Mit Hilfe eines visuell-räumlichen Gedächtnisparadigmas wurden die fMRI Aktivierungsmuster bei 32 TLE-Patienten (9 rechts; 23 links) sowie bei Untergruppen von läsionaler und nicht-läsionaler TLE untersucht. Eine Korrelationsanalyse der fMRI-Aktivierungsmuster und der neuropsychologischen visuell-räumlichen Gedächtnistests, die außerhalb des Scanners durchgeführt wurden, wurde beechnet. Zusätzlich wurdengedächtnisbezogene Netzwerke mit Hilfe der funktionellen Konnektivität (FC) untersucht.
Ergebnisse
Bei linksseitiger (n = 23) und rechtsseitiger (n = 9) TLE wurde eine stärkere kontralaterale als ipsilaterale mesiotemporale Aktivierung (Gyrus parahippocampal/hippocampus) beobachtet. Bei läsionaler linker TLE (n = 17) wurden signifikante Aktivierungen in rechten mehr als in linken mesiotemporalen Bereichen (Gyrus parahippocampus) beobachtet, während nicht-läsionale linke TLE-Patienten (n = 6) signifikante bilaterale (links>rechts) Aktivierungen in mesiotemporalen Strukturen (Gyrus parahippocampus) aufwiesen. Bei linksseitiger TLE korrelierten visuell-räumliche kognitive Tests mit fMRI-Aktivierungen in linken (Gyrus parahippocampus) und rechten mesiotemporalen Strukturen (Hippocampus), wobei eine stärkere fMRI-Aktivierung mit besseren Gedächtnisleistungen verbunden war. Bei TLE auf der rechten Seite waren bessere Leistungen in visuell-räumlichen Gedächtnistests mit größeren fMRT-Aktivierungen in linken und rechten insularen Regionen verbunden. Die funktionalen Konnektivtätsmuster der gedächtnisbezogenen Netzwerke unterscheiden sich bei rechts- und linksseitiger TLE.
Schlussfolgerung
Während TLE im Allgemeinen zu einer asymmetrischen mesiotemporalen Aktivierung führt, zeigen läsionsbedingte und nicht läsionsbedingte TLE-Patienten unterschiedliche fMRI-Gedächtnisaktivierungsmuster. Bei TLE auf der rechten Seite versuchen insuläre Regionen, die Beeinträchtigung der rechten mesiotemporalen Strukturen während der Ausführung von visuell-räumlichen Aufgaben zu kompensieren. Die zugrunde liegenden funktionellen Netzwerke des visuell-räumlichen Gedächtnisses unterscheiden sich bei TLE rechts und links.
Am 24. und 25.02.2023 hält der Co-Autor des Artikels Dr. Greogor Kaspiran das Seminar Neurobildgebung und beleuchtet damit die wichtigsten Standardverfahren, die in der Neuroradiologie angewandt werden sowie vermittelt anhand von Fällen die Verwendung und Interpretation von MRT-Bildern. Seien Sie dabei!