Vorstellung der neuropsychologischen Abteilung des neurologischen Therapiezentrums Gmundnerberg

verfasst von Mag. Carina Reiter

Das neurologische Therapiezentrum am Gmundnerberg in Altmünster bei Gmunden in Oberösterreich verfügt über 156 Betten und behandelt vorwiegend Patient:innen in den Rehaphasen C und D. Die häufigsten behandelten Krankheitsbilder stellen unter anderem Gefäßerkrankungen (Schlaganfälle, Hirnblutungen), neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Multiple Sklerose oder ähnliche entzündliche Erkrankungen dar. Das interdisziplinäre Therapieteam setzt sich aus den Berufsgruppen der Ärzt:innen, Neuropsycholog:innen, Physiotherapeut:innen, Logopäd:innen, Ergotherapeut:innen, Masseur:innen und Sozialarbeiter:innen zusammen. 
Das Team der Neuropsychologie besteht derzeit aus insgesamt sieben Klinische Psycholog:innen, zwei davon mit Spezialisierung in Klinischer Neuropsychologie. Es arbeiten vier Kolleg:innen Vollzeit, die anderen drei Teilzeit. Eine Kollegin befindet sich derzeit in Karenz. Zu den Hauptaufgaben des neuropsychologischen Teams zählt die gesamte Bandbreite an neuropsychologischen Aufgabenfeldern. Dazu zählen zum Einen die neuropsychologische Diagnostik kognitiver Funktionen, zum anderen die neuropsychologische Therapie der betroffenen Funktionsbereiche und Verhaltensauffälligkeiten durch Kompensations- oder Restitutionstraining. Ein weiteres großes Aufgabenfeld stellt zudem die klinisch-psychologische Diagnostik, Beratung und Behandlung der Patient:innen sowie die Angehörigenbetreuung dar. Mittels Einzel- und Gruppentherapien wird versucht die zuvor mit den Patient:innen vereinbarten Ziele bestmöglich zu erreichen. 
Eine besondere Herausforderung für das neuropsychologische Team im Reha-Setting stellt die teilweise wenig flexible zeitliche Einteilung der Therapien für die einzelnen Patient:innen durch die strengen Vorgaben der Krankenkassen dar. Dadurch ergibt sich zum einen eine straffe zeitliche Taktung der Therapien sowie ein sehr geringes Zeitkontingent für die neuropsychologische Diagnostik. Diese Herausforderungen erfordern ein stark ökonomisches Vorgehen in der Diagnostik sowie eine gute Beobachtung der Patient:innen bereits während der Anamnese, Exploration und Testvorgabe. 

Weitere Informationen finden Sie unter www.ntgb.at

Von April bis November 2022 findet an fünf Terminen eine Seminarreihe mit Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann und Dr. Beatrix Broutschek zum Thema "Ausgewählte Aspekte der Neuropsychologischen Rehabilitation" statt.