Cognitive and Functional Change Over Time in Cognitively Healthy Individuals According to Alzheimer Disease Biomarker-Defined Subgroups
Neuropsychologische Testverfahren werden schon sehr lange eingesetzt, wenn es um die Messung von Veränderungen bei neurologischen Erkrankungen mit neurokognitiver Mitbeteiligung, z.B. im Rahmen von Medikamentenstudien, geht. Der Vorteil besteht darin, dass jene Faktoren erfasst werden, die typischerweise durch z.B. degenerative Erkrankungen betroffen sind. Es wurden aber immer wieder auch sogenannte Biomarker, also neurochemische oder bildgebende Befunde verwendet, um Veränderungen mit zu erfassen. Und nicht selten hat es Diskussionen zwischen den Fachdisziplinen gegeben, die die jeweiligen Vorteile „ihrer“ Methode hervorhoben. Im Folgenden finden Sie die Zusammenfassung einer aktuellen Studie aus Neurology, in der es um den Wert und die Nützlichkeit von neuropsychologischen Parametern in der Veränderungsmessung von Menschen mit einer Alzheimer-Erkrankung geht.
Cognitive and Functional Change Over Time in Cognitively Healthy Individuals According to Alzheimer Disease Biomarker-Defined Subgroups
Es ist unklar, inwieweit kognitive Outcome-Messungen sensitiv sind für das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit (AD). Ziel der Studie war es, die Empfindlichkeit einer Reihe neuropsychologischer Tests gegenüber zeitlichen Veränderungen bei mehreren kognitiv nicht beeinträchtigten, durch Biomarker definierten, Patientengruppen zu analysieren.
Kognitiv nicht beeinträchtigte Personen aus der Amsterdamer Demenzkohorte und dem SCIENCE-Projekt mit verfügbaren AD-Biomarkern, die zu Studienbeginn aus Liquor, PET-Scans und Plasma gewonnen wurden, wurden über einen Zeitraum hinweg beobachtet (4,5 ± 3,1 Jahre, Bereich 0,6–18,9 Jahre). Basierend auf gängigen Einschlusskriterien für klinische Studien wurden Gruppen definiert (Amyloid, phosphoryliertes Tau [p-Tau], APOE ε4). Lineare gemischte Modelle, angepasst an Alter, Geschlecht und Bildung, wurden verwendet, um die zeitliche Veränderung neuropsychologischer Tests, ein funktionelles Ergebnis und zwei kognitive zusammengesetzte Maße abzuschätzen. Als Ergebnisse wurden standardisierte Regressionskoeffizienten der Zeit in Jahren angegeben. Es wurden dann Veränderungen im Zeitverlauf mit vollständiger Nachbeobachtung sowie mit einer auf 1,5 und 3 Jahre begrenzten Nachbeobachtung analysiert.
Es konnte in dieser Studie gezeigt werden, dass funktionelle, zusammengesetzte und neuropsychologische Ergebnismessungen (exekutive Funktionsaufgabe, verzögertes Wortlistenerkennen) in allen kognitiven Bereichen Veränderungen im Laufe der Zeit in verschiedenen durch Biomarker definierten Gruppen erkennen, wobei Veränderungen bei Personen mit mehr AD-Pathologie am deutlichsten sind. AD-Präventionsstudien sollten eine ausreichend lange Nachbeobachtungszeit und/oder empfindlichere Ergebnismessungen verwenden, um subtile kognitive Veränderungen im Laufe der Zeit optimal zu erfassen.
Neurology, January 23, 2024 issue