Klinische Neuropsychologie, quo vadis?

verfasst von Mag. Dr. Thomas Bodner, MSc.

Der Stellenwert der Klinischen Neuropsychologie hängt in vielfacher Weise von gesamtgesellschaftlichen Wertehaltungen ab. Wie steht es um die wissenschaftlichen Forschungsmöglichkeiten an den Universitäten, welchen Stellenwert hat der Fachbereich in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung (Stichwort neuropsychologische Behandlung), welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es usw. Dass dies sehr unterschiedlich sein kann, zeigt sich, wenn man die Situation in verschiedenen Ländern ansieht. Und zusätzlich ist der Bereich Klinische Neuropsychologie immer wieder einem Wandel unterworfen, wenn man aktuell beispielsweise an die gesetzlichen Veränderungen in Deutschland denkt. Dort wird sich im Zuge von Gesetzesänderungen auch das Ausbildungssystem differenzieren. In Österreich ist die Weiterbildung in Klinischer Neuropsychologie derzeit an drei Institutionen möglich. Eine universitäre Ausbildung gibt es derzeit nicht. Dabei stellt sich natürlich die Frage, warum gerade so ein wichtiger Bereich nicht auch universitär vermittelt wird. Das wäre auch von Vorteil, wenn es nämlich um die Verknüpfung von Grundlagenwissenschaft und anwendungsbasiertem Wissen geht. Dies stellt nach Ansicht des Autors ein Manko in der österreichischen Bildungslandschaft dar. So sind zwar auch an klinischen Instituten Klinische NeuropsychologInnen anzutreffen, die wissenschaftliche Richtung wird dabei aber oft von MedizinerInnen vorgegeben.


Eine wesentlich detailliertere Auseinandersetzung mit dieser Thematik wird uns sehr bald Herr Univ.-Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Siegfried Gauggel vom Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Uni-Klinik RWTH Aachen bieten. Er ist Gastredner beim nächsten Online-Event von NEUROPSY am 7.4.2022. 


Wir hoffen, Sie dabei begrüßen zu dürfen. 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Thomas Bodner